Am 12. Januar durfte unsere Gemeinde mit unserem Stammapostel einen Festgottesdienst feiern. Von den Kindern, vom Chor und von den Streichern wurde die versammelte Gemeinde darauf eingestimmt. Den Stammapostel begrüßten die Bläser mit dem Lied „Ich will den Herren loben allezeit“. Wie es zu einem Fest gehört, waren auch viele Gäste gekommen, u.a. unser Bezirksapostel, die Apostel unserer Gebietskirche und die Apostel Budnik (Ukraine), Pfützner (Österreich) und Zisowski (Westdeutschland).
Grundlage des Gottesdienstes war das Wort aus Prediger 11; 4: „Wer auf den Wind achtet, der sät nicht, und wer auf die Wolken sieht, der erntet nicht.“
Der Stammapostel ging zuerst auf die vom Chor vorgetragene Bitte „Schaff in mir, Gott, ein reines Herz…“ ein und hob die Wechselwirkung dieser Bitte hervor: Gott soll in uns ein reines Herz schaffen, und er hat uns seinen Geist gegeben, damit wir mit dessen Hilfe die neue Kreatur in uns schaffen können. Damit schlug er den Bogen zum Bibelwort und auch zum Jahresmotto: Es ist Zeit Gutes zu tun. Es ist Zeit guten Samen zu streuen, und wir sollen uns nicht aufhalten lassen von allen Dingen, die uns daran hindern könnten. Wenn wir immer nur schauen, was alles vielleicht nicht passt, und darauf warten, dass endlich alle Bedingungen genau vorhanden sind, werden wir nie dazu kommen, den guten Samen zu streuen und Gutes zu tun. Es wird immer einen Grund geben, warum es jetzt gerade nicht geht. Der Wind symbolisiert alle Dinge, die uns davon abhalten können Gutes zu tun. Der Stammapostel gab einen dringenden Rat: „Mach’s jetzt!“ Tu das Gute: Dir, Deinen Kindern, Deinen Mitmenschen. Wir sind aber nur für das Ausstreuen der Saat zuständig, nicht dafür, dass sie aufgeht. Das ist Gottes Angelegenheit. Aber eine Gewissheit steht: das Gute ist niemals umsonst getan, Gott wird es segnen. Und auch die Ernte liegt in Gottes Hand: wir wissen nicht, wann der Herr wiederkommt, wir sollen jetzt bereit sein, unabhängig davon, ob Wolken uns die Majestät und das Wirken Gottes verhüllen.
Apostel Pfützner ermunterte die Gemeinde, keine Gelegenheit zu versäumen Gutes zu tun in dem Meinen, dass ja vielleicht noch ein besserer Moment kommen würde. Er brachte uns einen Begriff nahe: den Hättiwari. Damit werden in Österreich zögerliche Menschen bezeichnet, die ständig darauf warten, dass günstigere Bedingungen kommen, und dabei verpassen sie die gute Möglichkeit und erkennen im Rückschauen: Hätte ich das so oder so gemacht, wäre das jetzt an guten Dingen passiert, aber nun ist die Chance vertan. Er ermahnte uns, keine solche Hättiwaris zu sein, damit wir nicht einmal bedauernd zu der Erkenntnis kommen müssen: „Hätt i damals zugehört, als Gott mir sagte „Ich hab dich doch lieb“, dann war i bereit gewesen für die Wiederkunft des Herrn.“ und er versicherte uns, dass Gott, der uns liebt, bei uns ist.
Apostel Budnik apellierte an die Beständigkeit der Gläubigen in der Arbeit für den Herrn, in Vergebung und Versöhnung, denn sie haben die Zusage Gottes, dass Er zu seinem Wort steht und sie mit seiner Hilfe das Ziel erreichen werden.
Apostel Zisowski sprach davon, dass gute Vorsätze am Jahresanfang oft mit den Worten „Ab morgen“ beginnen, und da man diesen Satzanfang auch am nächsten Tag wieder sagen kann, kann man Dinge wochenlang vor sich herschieben. Und wenn man einmal erkennt, dass man einen Moment verpasst hat, kann man daran denken, wie Jesus seinen Jüngern die Füße gewaschen hat und sagte: „Ein Beispiel hab ich euch gegeben, dass ihr tut, wie ich euch getan habe.“
Nach dem Gebet des „Unser Vater“ und Verkündung der Sündenvergebung feierte die Gemeinde das Heilige Abendmahl. Auch für die Entschlafenen spendete der Stammapostel dieses Sakrament. Nach Dankgebet und Trinitarischem Segen endete der Gottesdienst mit dem von Chor und Orchester vorgetragenen Gloria aus der Deutschen Messe.
Bericht auf der Internetseite der NAK Nord- und Ostdeutschland: https://nak-nordost.de/db/462803