Am 12. Januar erlebte die Gemeinde einen ganz besonderen Höhepunkt: unser Stammapostel feierte den Gottesdienst im Spreewald. Und es war wirklich ein Fest: ganz viele unserer Geschwister von jung bis alt hatten sich an den intensiven Vorbereitungen beteiligt, hatten gedacht, organisiert, geübt, gelernt, geputzt, geschmückt, geräumt. Man war dicht zusammengerückt, um nicht nur für die eigenen Geschwister, sondern auch für eine große Anzahl Gäste Platz zu schaffen. Und keiner von den unmittelbar involvierten Geschwistern hätte wahrscheinlich im Vorfeld gedacht, mit wieviel Aufwand dieses Fest verbunden sein würde.
Genau genommen begannen die ersten Vorbereitungen wahrscheinlich irgendwann im November 2020 – in Form eines zaghaften Wunsches bei den Geschwistern. Gerade hatte die Gemeinde erfahren, dass wegen der Corona-Pandemie der Stammapostel seinen Besuch in der frisch gegründeten Gemeinde absagen muss. Es herrschte einerseits Traurigkeit, andererseits gab es durchaus eine gewisse Erleichterung, denn es war allen klar: wenn der Stammapostel wirklich kommen kann, dürfen nur ganz wenige Geschwister überhaupt an dem Gottesdienst teilnehmen. Wen soll der Vorsteher da auswählen, ohne dass es zu einer Zerreißprobe für die Gemeinde wird? Die Hoffnung auf diesen Besuch starb also – und gebar gleichzeitig eine winzige neue Hoffnung darauf, dass der Stammapostel diesen Besuch irgendwann einmal nachholt.
Etwa 3 Jahre später erhielten wir dann die Nachricht – er kommt! Der nächste Schritt der Vorbereitung war da wahrscheinlich bei Vielen erst einmal „Save the date“ – Datum aufschreiben und bei den persönlichen Planungen berücksichtigen.
Im September wurde es konkret: ein erster Vor-Ort-Termin mit Verwaltungsmitarbeitern der Gebietskirche und Verantwortlichen der Gemeinde stand an. Im Prinzip ging es darum zu schauen, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, welche davon mit den Gegebenheiten vor Ort zusammenpassen und was getan werden muss, damit am Ende alles passt.
Auf der Grundlage dieser festgestellten Erfordernisse traf sich dann das Orga-Team der Gemeinde um über die Umsetzung zu beraten. An was da alles zu denken war: Wann kann die Kirche geschmückt werden? Die Techniker brauchen Verpflegung! Wo kann der Ü-Wagen stehen? Es könnte Schnee liegen! Können wir bei den Nachbarn parken? Wir brauchen genügend Ersthelfer! Was machen wir am Samstag? Wer möchte überhaupt am Gottesdienst teilnehmen, wie erfassen wir das?… Aufgaben wurden konkret erfasst und Verantwortlichkeiten festgelegt.
Die Musiker stimmten sich ab: wer spielt die Orgel, wer dirigiert, in welcher Besetzung spielen die Streicher/ die Bläser? Machen die Kinder aktiv mit? Welche Titel werden vorbereitet? Wann können wir überhaupt proben ohne mit den Vorbereitungen des Weihnachtssingens zu kollidieren?
Der Chor traf sich an 3 Sonntagen am Nachmittag zu langen Proben mit Kaffeepause. Parallel übte der Kinderchor. Zur zweiten Probe trafen Grüße des Bezirksapostels ein und sein Hinweis: Macht bloß nicht so viel! Die Spieler absolvierten noch weitere Probentermine.
Bei einem weiteren Treffen des Orga-Teams ging es dann auch um den konkreten Verlauf des Samstags, wo unser Bezirksapostel den Stammapostel vom Flughafen abholen und auf dem Weg ins Hotel einen kurzen Halt in der Kirche einlegen wollte.
Für die Kinder gab es einen weiteren Höhepunkt in der Vorbereitung: unser Apostel i.R. Katens besuchte sie am 5. Januar in der Sonntagsschule und sprach mit ihnen über das Apostelamt.
Jetzt ging es in die Zielgeraden: Bereits zum Jahresauftaktgottesdienst wurde die „enge Sitzordnung“ getestet. Am Mittwoch hielt der Bischof einen Gottesdienst in der Gemeinde. Am Donnerstag war noch eine Ämterversammlung, und jeder bekam seinen konkreten Platz und seine genaue Aufgabe für den Sonntag zugewiesen. Das reichte von Parkplatz-, Einlass- und Garderobendienst über Technik und Ersthelfer bis hin zu „ganz entspannt im Chor sitzen, denn es sind genügend nicht singende Amtsträger da, die alles andere machen können“. Am Freitag kam noch der Orgelstimmer, ihm folgten die Techniker auf den Fersen, und dann konnte es endlich losgehen…