… in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne.“ (Jean Paul)
‚Lesen ist spannend, ist schön, ist lehrreich. Man kann relativ preiswert ganz weit weg verreisen. Und so eine gemeinsame Reise mit unseren Schulkindern zu unternehmen, das muss doch Spaß machen.‘ So dachten jedenfalls die Lehrkräfte für die Sonntags- und Vorsonntagsschule und luden die Kinder zu einer Lesenacht in der Kirche ein.
Am 15. November gings los: Gegen 17.00 Uhr brachten die Eltern ihre Kinder in die Kirche, wo sie von ihren vertrauten „Lehrern“ bereits erwartet wurden. Luftmatratzen wurden aufgeblasen, Schlafsäcke ausgerollt… Aber es ging noch nicht sofort ins Bett. Der Nachmittag begann erst einmal mit einer Schatzsuche, wegen des Wetters in der Kirche. Der Schatz beinhaltete nicht nur ein Buch für den Abend, sondern auch Lesezeichen und Gummibärchen für jedes Kind. Dann wurde das Abendbrot zubereitet: die Kinder konnten sich ihre Wunschpizza belegen, und die Backzeit wurde mit dem Gestalten von Laternen für den Abend überbrückt. Nach dem Abendbrot ging es erst noch einmal an die frische Luft, bevor sich einige Kinder verabschiedeten, weil sie doch lieber zu Hause schlafen wollten. Für die anderen wurde es Zeit auf die Matratzen zu gehen, denn jetzt gab es die Geschichte aus der Schatzkiste: von Laura, die zum ersten Mal Schwester wird und gerne Post bekommt. Auch Marie las noch ihr Buch vor und nahm dazu ebenfalls in dem bequemen Sessel Platz, der für den Vorleser bereit stand. Es war eine spannende Geschichte über eine Nacht, die Kinder in der Schule verbringen durften. Danach wollte niemand mehr selbst vorlesen, aber die Taschenlampen in den Schlafsäcken brannten noch eine ganze Weile. Die Kleineren ließen sich von Oma oder Tante die Geschichten ins Ohr flüstern, die Großen lasen selbst. Aber irgendwann wurde es doch ruhig. Nicht einmal die vorbei fahrenden Züge störten den Schlaf, auch nicht die Kirchenmaus Dieter, die lag in Arthurs Armen und träumte von früher…
Am Morgen gegen 7.00 Uhr wurde es dann langsam unruhig, die Schläfer erwachten, und weil ja Lesenacht (gewesen) war, gab es auch eine Gute-Morgen-Geschichte – von Michel aus Lönneberga.
Der Kinderpriester brachte frische Brötchen vorbei und es wurde ein fröhliches gemeinsames Frühstück. Marmelade und Cornflakes hatten die Kinder schon selbst mitgebracht
Bald kamen auch unsere beiden Kinderchorleiterinnen, denn am Vormittag probte der Kinderchor für die in der Gemeinde bevorstehenden Ereignisse wie das Weihnachtssingen.
Und da schon einmal alle beieinander versammelt waren, wurde nach dem Mittagessen (Nudeln und Tomatensauce, was sonst?) die gute alte Tradition des Plätzchenbackens der Kinder wiederbelebt. Viele Eltern hatten einen Plätzchenteig mitgeschickt. Die Ergebnisse dieses Nachmittags werden wir u.a. am ersten Advent in der Kirche probieren können.
Gegen 15.00 Uhr war dann auch das letzte Plätzchen verziert, die Kirche wieder in den übliche Zustand versetzt, und die Kinder fuhren mit ihren Eltern heim.