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Kirchweihe

Kirchweihe

Seit Monaten stand der Termin für die Einweihung des Gemeindehauses und die Gründung der Gemeinde Spreewald fest. Um die 200 Teilnehmer wurden für den Weihegottesdienst erwartet, doch es kam alles anders…
Am Sonntag gegen 9.00 Uhr kamen die ersten Geschwister. Es waren zum großen Teil Sänger und Instrumentalisten. Zwar haben sie sich seit Wochen darauf vorbereitet, aber erst seit etwa 12 Stunden wissen sie, dass der Gottesdienst auch wirklich stattfindet. Wegen der dynamischen Entwicklung der Corona-Pandemie wurden alle anderen Gottesdienste in der Gebietskirche abgesagt. Dafür gab es schmerzliche Auflagen: allen Geschwistern, die zu einer Risikogruppe zählen, also vornehmlich den älteren und chronisch kranken, wurde dringend vom Besuch des Weihegottesdienstes abgeraten. Und maximal 100 weit auseinandersitzende Personen durften in die Kirche. Also gab es statt des üblichen Händedrucks nur ein freundliches Nicken und eine Registrierung in der Liste für das Gesundheitsamt. Für alle anderen Gemeindemitglieder bestand die Möglichkeit per Telefon den Gottesdienst zu erleben.

Mit Betreten des Kirchenschiffs legte sich die Spannung nur ein wenig. Erst die Streicher konnten mit „Herz und Herz vereint zusammen“ eine friedvolle und erwartungsfrohe Stimmung erzeugen, auch wenn die meisten Plätze leer blieben.

Um 10.00 Uhr klang zum ersten Mal ein Eingangslied durch den Kirchenraum: „Kommt, Kinder, lasst uns gehen“ (GB 357), und der Bezirksapostel trat an den Altar. Er diente mit einem Wort aus Lukas 19; 28: „Und als er das gesagt hatte, ging er voran und zog hinauf nach Jerusalem.“ Zu Beginn des Gottesdienstes sprach er das Weihegebet, in dem er Gott darum bat, dass von diesem Platz Frieden ausgehen möge. Mit dem Lied „Ziehe deine Schuhe aus, denn der Ort, wo du stehst, ist heilig“ unterstrich der Chor die nun vollzogene Weihe.

In der Predigt nahm der Bezirksapostel Bezug auf das Bibelwort und sprach über Jerusalem. Über das historische Jerusalem, die Stadt im Nahen Osten, auf einem Hochplateau errichtet und von Bergen umgeben, Heimstatt vieler Religionen, die heute kommerzialisiert und verweltlicht ist. Über Jerusalem als Sinnbild der Kirche Christi, auch in der Gefahr der Verweltlichung. Worauf es wirklich ankommt ist das Wort Gottes im Gottesdienst. Und über Jerusalem als die himmlische Stadt, die wir erreichen wollen. Wer führt uns dahin? Jesus Christus! Jesus ging drei Mal nach Jerusalem. Das erste Mal sah er den Zustand der Stadt und weinte, das zweite Mal hat er im Tempel aufgeräumt, das dritte Mal sich geopfert.

Nach der Abendmahlsfeier und der Feier des Abendmahles für die Entschlafenen wurde Gemeindeevangelist Steffen Neubauer mit der Gemeindeleitung beauftragt. Hirte Uwe Strohschein und Priester Reiner Grams wurden zu seinen Stellvertretern ernannt. Des weiteren wurden alle Amtsträger aus den nun geschlossenen Gemeinden – Lübben, Lübbenau, Luckau – in ihrem Amtsauftrag bestätigt. Damit war die Gründung der Gemeinde Spreewald vollzogen.

Nach dem Gottesdienst wurde ein Grußwort des Lübbener Bürgermeisters verlesen. Dieser gibt seiner Hoffnung Ausdruck, dass die neue Gemeinde auch in das städtische Leben hinein positive Impulse geben kann.

Der Leiter der Bauabteilung Heiko Nevermann übergab schließlich symbolisch den Kirchenschlüssel an den Vorsteher.

Mit dem Versprechen, die Einweihungsfeier nachzuholen, beendete der Bezirksapostel diesen ersten und vorerst letzten Gottesdienst. Der Chor unterstrich die positive Ausrichtung mit dem Kanon „Freuet euch in dem Herren allewege“ und dem Lobgesang „Dich Gott loben wir“.

Dann gab es noch eine Überraschung. Während des Chorvortrages hatte sich der Posaunenchor der evangelischen Paul-Gerhardt-Gemeinde im Foyer aufgebaut und erfreute die Anwesenden mit einigen Beiträgen.