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Kurzchronik – Gemeinde Golßen

Kurzchronik – Gemeinde Golßen

Den neuapostolischen Glauben brachte ein Diakon mit seiner Familie nach Golßen. Als Postbote wurde er 1907 von Buckow (Märkische Schweiz) in das Golßener Postamt versetzt. Auf seinem ersten Postzustellgang begegnete er dem örtlichen Oberpfarrer, der ihm eine Zigarre überreichte und anmerkte, er möchte doch seine Schäfchen in Ruhe lassen. Vom Postdienst zu Hause angekommen, sagte der Diakon zu seiner Frau: „Mutti, ich habe heute vom Oberpfarrer eine Zigarre bekommen, es soll mit Dampf losgehen.“

Die Gottesdienste fanden zunächst in der Wohnung des Diakon statt und später in geeigneten Mietobjekten. Bald versammelten sich immer mehr Geschwister zu den Gottesdiensten, doch auch an der Gemeinde Golßen zogen die beiden Weltkriege nicht spurlos vorüber. In diesen schweren Zeiten wurde die Gemeinde durch Amtsbrüder aus verschiedenen Berliner Gemeinden seelsorgerisch betreut.

In der Nachkriegszeit wuchs die Gemeinde durch den Zuzug von Flüchtlingen aus dem Osten stark an, so dass weitere Gemeinden wie Luckau und Dahme gegründet werden konnten. Da der bisherige Kirchenraum in Golßen stark renovierungsbedürftig war und zudem der Mietvertrag auslief, wurden in den Jahren 1968 bis 1970 ein neues eigenes Kirchengebäude in der Lindenstraße, mit vielen Eigenleistungen der Gemeindemitglieder errichtet und konnte am 20.07.1970 geweiht werden.

Als Folge des gesellschaftlichen und demografischen Wandels kam es zur Zusammenlegung von Gemeinden. So gehörten bis zur Profanierung der Gemeinde am 31.03.2019 auch die Mitglieder der ehemaligen Gemeinden Baruth, Dornswalde und Schöneiche zur Gemeinde Golßen.

Im Jahr 2009 feierte die Gemeinde ihr 100-jähriges Bestehen und konnte nun im Jahr 2019 auf 110 Jahre Gemeindeleben zurückblicken. Die Gemeinde wurde in der Zeit von 1909-2019 von 6 Vorstehern geleitet: Priester Friedrich Klein, die Hirten Wilhelm und Jürgen Boden, Priester Horst Krüger, Evangelist Klaus Ulrich und Hirte Uwe Strohschein.

Für alles was der Gemeinde aus Gottes Liebe und Fürsorge in den vielen Jahren zuteil wurde, bringen wir ihm, unserem Gott, Lob, Preis, Dank und Ehre da.